TRACK: "Sleeping in the Cold Below (From 'Warframe')"
Geschichte und Überblick
Eiselfen und Wasserelfen haben dieselben Vorfahren. Ursprünglich ein Volk aus heimatlosen Seefahrern, besiedeln sie heute die eisigen Klippen im hohen Norden und im tiefen Süden von Nandoras.
Sie sind blasshäutig, mit hellen Haaren, zumeist schneeweiss mit blassem Silber- oder Blaustich. Die Augen können zwar wie bei ihren Vorfahren in allen Farben des Regenbogens auftreten, aber selten ist der Farbton kräftig, und zumeist mit metallischen Sprenkeln, Flecken oder Äderung versehen.
Der durchschnittliche Eiself ist 1.70 - 1.80m gross, die Frauen etwas kleiner, mit starken Knochen und robusten Sehnen, da die körperlichen Attribute aber nicht so ausgeprägt sind wie bei ihren Vorfahren, müsste man ihre Gestalt wohl eher als hager bezeichnen. Gut genährte Eiselfen gibt es kaum, da ihre Heimat zu den unwirtlichsten Orten von Nandoras gehören, und jeder Tag vom Überlebenskampf geprägt ist.
Wie ihre Vorfahren, gehören die Eiselfen zu den eher kurzlebigen Elfenrassen. Liesse man sie gedeihen und eines natürlichen Todes sterben, so könnten sie wohl an die 100 Jahre alt werden. In der Realität erreicht allerdings kaum jemand von ihnen dieses hohe Alter. Wenn sie dreissig werden und sich ein-, zweimal fortpflanzen konnten, können sie sich bereits glücklich schätzen und ihr Leben als erfüllt betrachten.
Eiselfen sind genauso schön wie ihre wasserelfischen Vettern, aber ihre Ausstrahlung ist wild und ungezähmt. Sie leben jeden Tag, als wäre er der letzte, und können gar nicht genug Adrenalin in ihre Adern treiben mit halsbrecherischen Mutproben und nahezu aussichtslosen Kämpfen mit gefährlichen Bestien.
Lebensraum
Die Heimat der Eiselfen sind die äussersten Polarregionen, wo nichts wächst ausser ein paar zähen Flechten auf den Felsen und Kaltwasser-Algen, die entlang der Küsten und unter Wasser wachsen. Daher zählen Pflanzen nicht zur Hauptnahrungsquelle der Eiselfen, auch wenn sie unerlässlich für den Mineralienhaushalt der schnellmetabolischen Körper sind. Die Unmengen an Energie, die der eiselfische Körper allerdings für die Wärmeerzeugung und die körperlichen Anstrengungen des täglichen Lebens braucht, liefern hingegen die Tiere des Polarkreises. Muscheln werden gesammelt, Fisch, Oktopoden, Bären, Robben, Küstenvögel, ja sogar Eisdrachen werden im Clansverbund gejagt, verwertet und was übrig bleibt wird konserviert.
Solange das Wetter erträglich ist, hält man sich draussen auf, in den schier endlosen eisigen Weiten, die von sanften Eisdünen in schroffe Berglandschaften übergehen können. In der Zeit der Stürme zieht man sich in die Eishöhlen zurück, die jeder Clan für seine Mitglieder anlegt und die über Generationen weiter geschürft und geformt werden. Die Unglücklichen, die unterwegs vom Sturm überrascht werden, finden entweder irgendwo Schutz - oder kehren nie mehr zurück. Auch diejenigen, die auf ihren weissen Trimaranen hinausfahren auf den endlosen Ozean, werden oft nie wieder gesehen.
Äusserliches
Eiselfen hüllen sich in die Häute ihrer Beute. Sie beherrschen die Fellbearbeitung wie kaum ein anderes Volk, und können aus weichen, mehrlagigen Lederbahnen gut isolierte, hübsch anzusehende Kleidungsstücke in der lokalen Tracht schneidern. Selbst auf der schmucklosesten Arbeitshose darf eine wenn auch nur simple Stickerei nicht fehlen, ganz zu schweigen von den flauschigen fellgefütterten Prachtumhängen, die man zu einem Clanstreffen trägt, um zu zeigen, was man hat.
Da die Sonne auf dem Eis reflektiert, und somit um ein Vielfaches heller auf die Augen trifft als im Kaiserreich, tragen Eiselfen unterwegs schwarze Markierungen quer unter den unteren Augenlidern. Da sie - wie auch ihre Vorfahren - einen nicht unerheblichen Anteil reptiloides Erbe in ihrem Blut tragen, sind die Pupillen der eiselfischen Jäger tagsüber meist stark geschlitzt, aber zusätzlich tragen einige von ihnen zum Schutz vor einer möglichen Erblindung noch Augenbinden oder aus Bein geschnitzte Brillen, die nicht mehr als einen dünnen Sehschlitz bieten, um die Umgebung zu erkennen.
Das blasse Haar tragen Eiselfen üblicherweise halblang, offen oder geflochten, gebunden und geschmuckt. Selten schneiden sie es kurz, da langes, glänzendes Haar ein Schönheitsmerkmal unter Ihresgleichen ist, und man daran die körperliche Verfassung und den Gesundheitszustand ablesen kann. Ebenso ist eine weisse Haut ohne Flecken und Verfärbungen anziehend, wobei allerdings Narben wiederum nicht stören, sondern auf ein bewegtes, gefährliches Leben schliessen lassen, was zweierlei bedeutet: Erstens: Man hat alle Gefahren überlebt und zweitens: Man hat viel zu erzählen. Was wiederum absolut verlockende, unterhaltsame Gesellschaft für die lange, öde Zeit der Stürme in den Eishöhlen verspricht.
Als Rudimente seiner wasserelfischen Abstammung besitzt der Eiself noch kurze, gummiartige Schwimmflossen zwischen Fingern und Zehen, schwach funktionale Kiemen, die ihn etwa eine halbe Stunde durchgehend unter Wasser bleiben lassen können, und Ohren mit gefächerten, dreigespaltenen Spitzen, die allerdings nicht so hübsch geschwungen sind wie die der Lahari, sondern gerade wie ein Dolchklingenfächer, mit sehr harten Knorpeln, die nahezu frostresistent sind.
Der Eiself an sich liebt Waffen. Der Bogen, die Harpune und das Jagdmesser gehören zur Grundausstattung eines Jägers - aber schon die Kinder lernen, mit der Allround-Waffe schlechthin umzugehen: Dem Knochenspeer. Tödlich im Kampf gegen Bedrohungen aller Art, haben die Eiselfen eine wahre Kunstform im Umgang mit dieser Jagdwaffe entwickelt, und einem geübten Jäger bei der Handhabung zuzusehen, kann verglichen werden mit einem kraftvollen, abwechselnd schnellen und fliessenden Ausdruckstanz.
Im Prinzip kann man einem Eiselfen aber jede Waffe in die Hand drücken, und er wird - getrieben von seiner Neugier und dem kriegerischen Ehrgeiz - bald damit umgehen können.
Leben und Alltag
Unabhängig von Alter und Geschlecht ist jeder Eiself, der der Krabbelstube entwachsen ist, ein Fischer, Jäger und Krieger. Es gibt niemanden, der den Clan nicht versorgen oder verteidigen kann, obschon es natürlich Individuen gibt, die herausragend dabei sind. Andere Berufe und Berufungen erlernt man zusätzlich und benennt sich danach. So ist ein eiselfischer Lederer genauso in der Lage, mit dem Speer umzugehen wie die Priesterin oder der Magier. Jemand, der keinen Handwerksberuf dazulernt, spezialisiert sich dafür in der Jagd und kann so zum Beispiel zu einem Walfänger oder einem Drachenjäger werden.
Selbst die einfachsten Gebrauchsgegenstände wie Töpfe, Schüsseln oder Decken werden liebevoll und in mühseliger Handarbeit verziert. Die Farben mögen blass sein, die Muster nur noch Relikte der prachtvollen Überlieferungen ihrer Vorfahren, aber auf diese Weise - und durch die Erzählunge von erlebten Abenteuer - lebt die Geschichte und Tradition des Clans weiter.
In den Polarkreisen kennt man nicht viele Geschmäcker - das meiste schmeckt langweilig. Der abenteuerlustige Eiself wird daher die Vielfalt an Gewürzen und Geschmäcker der anderen Länder lieben. Er ist genügsam und braucht nicht viel zum Leben, aber er neigt in seinem Überschwang gerne mal zur Übertreibung und will alles ausprobieren. Ihn zu provozieren ist einfach, und er ist schnell dabei, die Ehre seines Clans mit Zähnen und Fäusten zu verteidigen. Aber er ist auch ein guter Freund, er weiss um den Wert einer Familie, und würde bestehende Bande nicht einfach so riskieren, auch wenn es ihm schlicht aus Naivität schonmal passieren kann.
Aber er ist pflichtbewusst, und dabei riskiert er für etwas, das es wert ist, auch ohne zu zögern sein eigenes Leben.
Familie und Freunde
Die Vorfahren der Eiselfen haben aufgehört, ihre Seele mit anderen zu teilen, und damit haben sie auch die angeborene Empathie der Wasserelfen aufgegeben. Dies war notwendig für ihr Überleben, allerdings bringt es heute in der Gegenwart auch einige Probleme mit sich.
Da Eiselfen nicht so wie Waldelfen an den Körpermarkierungen ihre Abstammung und Familienzugehörigkeit erkennen können, laufen sie in der unterbevölkerten Einöde der Polarregionen Gefahr, sich mit den falschen Partnern zu paaren und so ihr Erbgut zu besudeln. Es ist die Aufgabe der Priesterin des Clans, Aufzeichnungen über die Familien und Verwandtschaften der einzelnen Elfen innerhalb des Clans zu führen, und es ist die Aufgabe des Stammesführers, regelmässig für Blutaustausch zu sorgen, indem er zum Beispiel jährliche Clanstreffen organisiert oder junge Jäger wegschickt, wenn es zuwenige mögliche Partnerinnen für sie gibt.
Eiselfen können sich natürlich verlieben, und die Priesterin wird dies bei ihren Paarfindungs-Entscheidungen wenn möglich auch berücksichtigen. Aber wenn eine gewünschte Verbindung ihren Aufzeichnungen oder Plänen nach nicht möglich ist, dann muss man den Partner nehmen, den sie einem zuweist. Diese fremdbestimmte Partnerschaft ist bindend und gültig bis zur Geburt eines gesunden, lebensfähigen Kindes. Ausserpartnerschaftliche Abenteuer werden nach Clansgesetz öffentlich und hart bestraft, und können sogar bis zur Verbannung führen.
Der Nachwuchs ist wertvoll wie ungeschliffene Juwelen, und wird auch dementsprechend mit viel Aufmerksamkeit, Liebe und Zuwendung behandelt. Waisen gibt es zwar oft, aber es findet sich immer sofort jemand, der sich mit nicht weniger Enthusiasmus als seine leiblichen Eltern um das Kleine kümmert. Die ersten Lebensjahre fühlen sich für eiselfische Kinder einfach himmlich an. Und sobald sie laufen können, beginnt der Ernst des Lebens. Das Spielzeug wird gegen den Speer getauscht, und der Überlebensunterricht beginnt in voller Härte. Schonungslos werden die Kinder von einer gefährlichen, erschöpfenden Situation in die nächste getrieben und erhalten nur das Allernotwendigste an Hilfe, das sie brauchen, um sich daraus selbst wieder zu befreien. Bald schon werden die heranwachsenden Jäger ihren Beitrag leisten, und die ersten selbst erlegten Schneehasen und Küstenvögel stolz nach Hause bringen.
Spiritualität und Geisteshaltung
Eiselfen glauben nicht an die Götter, aber sie empfinden eine tiefe spirituelle Verbundenheit zum Volk der Eisdrachen. Diese Rasse gehört den halbintelligenten Drachen an, und sie werden von den Eiselfen gleichermassen verehrt und gejagt. Alles, was den Eiselfen heilig und wichtig wird, wird aus Körperteilen - der Haut, den Zähnen, den Knochen - des erwachsenen Eisdrachen gefertigt. Wenn ein Eisdrache stirbt, wird er respektvoll verabschiedet und schweigend zerteilt. Solange Eisdrachen durch die Hand der Eiselfen sterben, solange wird das Volk der Eiselfen weiter bestehen, so ist der Glaube.
Wenn eines Tages die Eisdrachen verschwinden werden, so werden ihnen die Eiselfen bald folgen. Solange der Clan einen Überfluss an Nahrung hat, bringt man einen Teil des Überflusses in einen Hort, um die Brut eines Eisdrachen zu füttern. Sieht man ein Eisdrachen-Paar vor der Sturmzeit miteinander im Himmel tanzen, so ist das ein sicheres Zeichen für ein darauffolgendes gutes Jahr. Bebt die Erde, so dreht sich der Legende nach der Grossvater aller Eisdrachen im Schlaf. Stirbt ein Eiself, so lässt man ihn im ewigen Eis zurück oder versenkt ihn in der eisigen See. Man wünscht ihm, dass sein Körper von einem Eisdrachen gefressen wird, und so seine Seele in den Körper des Drachen übergehen kann, um mit etwas Glück als Nachwuchs des Drachen wiedergeboren zu werden.
Rechte und Pflichten
Das Wort der Priesterin ist Gesetz. Sie kennt die alten Lieder, sie weiss, warum Dinge getan werden, wie sie getan werden. Eine Priesterin ist niemals herrschsüchtig, und sie widmet ihr gesamtes Leben dem Wohl der Clansmitglieder. Sie ist soetwas wie die Flagge eines Clans, sie ist spirituelles Leuchtfeuer und weltliche Richterin. Sie urteilt nicht nach Sympathie oder Beziehung, und sie isst erst, wenn die Kinder bereits ihre Schüsseln geleert haben. Während mit dem Clansoberhaupt durchaus auch mal ein Streitgespräch auf Augenhöhe geführt werden kann, so ist es nicht ratsam, sich gegen die Priesterin zu stellen. Im schlimmsten Fall drohen Tod oder Verbannung. Abgesehen davon gibt es für einen Eiselfen keine andere Gerichtsbarkeit ausser dem Gesetz der Natur.
Politik
Für einen Eiselfen gibt es nur die Brüder und Schwestern seines eigenen und der anderen Clans - und Fremde. Viele Eiselfen brechen im Laufe ihres Lebens auf, um in die weite Ferne zu reisen. Alles, was sie dort sehen, ist höchstwahrscheinlich neu und muss daher auch erst basierend auf den ersten Erfahrungen damit bewertet werden. Eiselfen finden andere Elfen erstmal vertrauenswürdig und Rothaarige, auch Menschen und Zwerge, finden sie so faszinierend, dass diese einen Vertrauensvorschuss bekommen.
Eiselfen kennen natürlich kein Geld, aber sie verstehen, dass man Dinge von Wert tauschen kann, und haben daher normalerweise auch einen Beutel voller wertvoller Schnecken, Perlen, oder Zähne zum Tauschen mit. Sie können rechnen, kennen sich vielleicht sogar mit Astronomie aus, und werden sich bereits nach kurzer Zeit an den den Umgang mit Geld gewöhnt haben.
Kriege sind nicht unbekannt, allerdings spielt sich ein Konflikt in ihrer Heimat in wesentlich kleinerem Stil ab. Daher werden sie von schwerem Kriegsgerät, einer Hundertschaft von marschierenden Soldaten, oder einer schwer befestigten Burg beeindruckt sein.
Dass man auch intelligente Humanoide gegen Geld tauschen kann, sodass diese einem ein Leben lang dienen müssen, ist neu und schwer verständlich für sie. Jeder wird sich dazu seine eigene Meinung machen müssen, aber spätestens wenn der Eiself sieht, dass man Kinder als Sklaven handelt, wird er mit den Zähnen knirschen.
Volksfertigkeiten
Eiselfen können auch ohne Einsatz von aktiver Magiewirkung über Schnee laufen als wäre es fester Boden. Sie können die Beschaffenheit von Eis und Schnee unter ihren Sohlen spüren und sichere Voraussagen machen über die Stabilität des Materials, das Alter und die Wahrscheinlichkeit eines Lawinenabgangs. Auch können sie Schnee riechen und so bereits Stunden vorher einen Schneesturm erahnen. Kälte kann ihnen generell nicht viel anhaben, und wenn sie 1 WI pro Stunde opfern, so können sie selbst die Temperaturen einer arktische Winternacht ohne Langzeitschäden überleben, vorausgesetzt sie werden nicht vom Sturm erfasst, im Boden eingefroren, von Eissplittern durchbohrt oder von hungrigen Predatoren gefressen.
Durch ihre Abstammung bedingt verfügen Eiselfen auch über rudimentäre Kiemen und Flossen, die sie etwas schneller schwimmen und etwas länger unter Wasser bleiben lassen als andere Völker.